Eric Ellingsen
Watch Words
10. Juli – 25. September 2015

Der Kunstverein Arnsberg freut sich, die Einzelausstellung des amerikanischen Künstlers, Architekten und Dichters Eric Ellingsen zu präsentieren.

Was verbindet Arnsberg über Äthiopien mit New York oder China mit Chicago?  
„Watch Words“ verbindet gleichsam als Linie im Raum, die Gedanken: Ein Seil wird an ein Objekt in der Altstadt gebunden, zu einer Linie ausgezogen,  immer wieder gedreht, bis diese Linie zu einem Knäuel oder Knotenpunkt wird und eine ungeheure Energie in sich konserviert. In der Ausstellung von Ellingsen führen seine Werke immer wieder das Undenkbare zusammen.

Seine gedankliche Linie verdreht ein Seil zur poetischen Zeile, lässt uns über Wege wandern oder in unbekannten Sprachen sprechen. Ellingsens sprachliche Experimente vereinen Poesie und Praxis, während seine räumliche Wahrnehmung immer neue Dimensionen der Erfahrung sucht. Im Zentrum seiner Arbeit steht jedoch nicht der Raum oder das Wort, sondern der Mensch mit all seinen Gedankenflügen, die den rationalen Gang des Alltags durchbrechen.



Als „Watch Words“ werden in den USA Begriffe bezeichnet, deren Verwendung durch die US-Regierung einer Kontrolle und Überwachung unterliegen, da sie in nicht regierungskonformem Zusammenhang gesehen werden und verdächtige Gedanken vermuten lassen. Diese Worte finden sich oft in regimekritischen Quellen. Heute achten  deswegen vor allem zwei Gruppen  besonders auf Worte und ihre bedeutungsstiftenden Kontexte: Geheimdienste und Dichter.



Eric Ellingsen ist Gastprofessor an der School of the Art Institute of Chicago. 2009 bis 2014 war er Co-Direktor des Instituts für Raumexperimente an der Universität der Künste Berlin. Seine Praxis Species of Space (SOS) basiert auf den Überschneidungen von Kunst und Architektur, Poesie und Öffentlichem Raum.

one book book store



A bookstore owner of 35 years is asked which book of poetry he would choose if he had a one book book store.



But you can't have a one book book store, he says.



After a while he chooses one book.



You buy the one book.



The first page you open to is the poem that

you break a part or apart line by line.



You fold pieces of paper so that they fit in your back pocket.



You write the lines inside of each fold.



To move the poem out of the book, you walk up to people in public space and ask them
(1) what each line means and

(2) where to go next.



In this way you make a spatial translation of what the foot notes.



You then open a one book book store in the exhibition and work all the lines of thought together into one poem that is published in another public print space.



(Poem on-going.)