Florian Bach
Der Apparat
29. Juni – 29. September 2007

Der in Berlin und Genf lebende Künstler Florian Bach hat eigens für die Räume des Kunstvereins unter dem geheimnisvollen Titel Der Apparat ein umfangreiches Projekt konzipiert, das aus mehr als 350 Äxten besteht, die durch eine Performance eine Skulptur hinterlassen. Die Performance ist das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit mit dem Musiker Marcello Silvio Busato und der Tänzerin Sybille Müller.

Das Projekt „Der Apparat“ nimmt seinen thematischen Anfang in der Stadt Arnsberg als Regierungs- und Landgerichtsitz. Die Waldwirtschaft und das Material Holz sind für die Region ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sowie der Lebensmittelpunkt für mehr als die Hälfte der Einwohner des Hochsauerlands. Florian Bach hat aus seinen persönlichen Eindrücken der Region eine interessante Performance entwickelt, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit, nur in Anwesenheit des Künstlers und der zwei Performer (Busato und Müller) durchgeführt wurde und als Ausgangspunkt des gesamten Ausstellungsprojekt diente. Für die Performance wurden 361, genau 1,250 kg wiegende Äxte ohne Zulassung von Erschöpfungspausen in einem regelmäßigen Rhythmus in einer anhaltenden Rückwärtsbewegung mit nur einem zugelassenen Schlag pro Axt in einen, extra für die Ausstellung gebauten, Holzboden geschlagen. Die Gegenstände und Geschichten verlassen bei Florian Bach ihren vertrauten Kontext und fügen sich, wie das Installationsprojekt in Arnsberg zeigt, in einen neuen. Die ästhetische Wahrnehmung der Betrachter gewinnt neue Dimensionen, wie sie die französische Philosophin Julia Kristeva beschreibt: als „Sinn und Aktion“; als etwas, was in jedem Augenblick neu entsteht und vergeht.