Lutz Henke
Kunst & Öffentlichkeit: Zwischen Aktivismus, Selbstvermarktung und Gentrifizierung
28. Januar – 28. Januar 2018

Kunstverein Arnsberg, Salon, 11 Uhr

Vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen und eigener kuratorischer Projekte spricht Lutz Henke über künstlerische Strategien und subversives Handeln im öffentlichen Raum. Er zeigt Projekte aus seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Künstlern wie Blu, Santiago Sierra oder Wermke/Leinkauf und präsentiert einen Ansatz, der durch seine Konfrontation mit der städtischen Realität, durch Einmischung und Auseinandersetzung mit der jungen Underground-Szene die Grenzen der klassischen Kuratorenrolle sprengt. Jenseits der Erwartungen und Konventionen der Kunstszene entwickelt er freie Projekte im Spannungsfeld einer soziokulturellen Stadtforschung.

 

Lutz Henke, geboren 1981, ist Kulturwissenschaftler (M.A.) und Kurator. Er studierte mit den Schwerpunkten Stadtforschung, Kunst und Subkultur sowie Zeitgeschichte in Frankfurt (Oder), Buenos Aires und Berkeley. Er war Stipendiat am Institut für Raumexperimente von Olafur Eliasson an der Universität der Künste Berlin und lehrte im Master-Studiengang Raumstrategien an der Kunsthochschule Berlin Weißensee. 2011/12 arbeitete Lutz Henke als Programmmanager des BMW Guggenheim Lab für das Solomon R. Guggenheim Museum New York. Als Gründer und Vorsitzender des Kreuzberger Kunstvereins Artitude e.V. leitete er bis zu dessen Abriss 2014 den Ausstellungsraum (im einstigen) Senatsreservenspeicher Berlin. Seit 2001 realisierte er zahlreiche Ausstellungsprojekte zu urbaner Kunst und Kommunikation, etwa „Planet Prozess – Zwischen Raum und Kunst“ (2007), „Write the Wall – Temporäres Denkmal Berliner Mauer“ (2009) oder „Die Revolution im Dienste der Poesie“ (2011). In enger Zusammenarbeit mit den Künstlern verwirklicht er in Berlin und weltweit öffentliche Kunstwerke und Interventionen, wie z.B. mit Santiago Sierra das „Größte Graffiti der Welt“ in der Wüste Algeriens (2012) oder „Black Flag“ (2015) am Nord- und Südpol.

 

Lutz Henke beim Vortrag in Iran
© Übermut Project, Foto: Kevin McElvaney