Timm Ulrichs
Blitzableiter-Anlage mit Einschlagzähler (Objekt für potentielle Natur-Schauspiele in Freilicht-Aufführung). Wildeshausen 1972 / Arnsberg 2015
27. März – 27. März 2015

Timm Ulrichs,
den Blitz auf sich lenkend
(Menschlicher Blitzableiter)
 
 
Es donnert. Der 23-jährige Timm Ulrichs führt mit leuchtenden Augen die Blitze 1963 in seinen "Totalkunstlisten" auf. 1972 baut er einen Blitzableiter auf und läuft 1977 selbst als solcher durchs Gewitter. Sein Projekt: Blitz-Krieg (1976-83) und der lesenswerte Aufsatz: Der Blitz - ein Zeichen Gottes? (1984) bezeugen Ulrichs Faszination für dieses Naturphänomen, in dem er eine sinnliche Allegorie für geistige schöpferische Arbeit erkennt. Der Künstler agiert hier als Vermittler zwischen Himmel und Erde, als Prophet von höheren Wesen, als Dynamo für Ideen und Gefühle. Er sucht das Risiko, er braucht die Reibung. Er elektrisiert und polarisiert. Es kracht. Blitze fliegen, der Künstler läuft weiter, aufgeladen und erleuchtet. Er hat eine neue Idee. Kaum wurde ein Künstler so oft wie Timm Ulrichs von Blitzen erfasst. Und da kein Blitz zwei mal trifft, so auch Timm Ulrichs. Er wiederholt seine Ideen nicht und geht immer neue Wege. Gleich bleibt nur die Haltung, für die Kunst alles zu geben und alles zu riskieren. Seine Geistesblitze sind unabsehbar, sie brauchen kein Gewitter. Es donnert. Was hat Timm Ulrichs wieder angerichtet?
 
 
Permanente Installation

an der Hellefelder Straße / Schützenbrücke, Arnsberg

 

Offizielle Einweihung am Freitag, 27. März 2015, 18 Uhr 

 

Im Anschluss (19 Uhr) in den Räumen des Kunstvereins:

Vorstellung des Buches "public abstraction"

 

Das Projekt wurde realisiert mit freundlicher Unterstützung von:

Hesse Dach – Wand – Abdichtungen – Containerdienst

KNISPEL Bauunternehmen

Timm Ulrichs, Blitzableiter-Anlage mit Einschlagzähler (Objekt für potentielle Natur-Schauspiele in Freilicht-Aufführung). Wildeshausen 1972 / Arnsberg 2015
Foto: Harald Klenner, Hannover