Public Abstraction, Private Construction
I II III
27. Mai – 11. September 2011

Teil I

27. Mai - 10. Juli 2011
Marco Bruzzone, Burghard, Maurizio Cattelan, Sebastian Gräfe, Friederike Horbrügger & Fabian Knecht, Andreas Kaufmann, Klara Liden, Marco Lulic, Iepe, Nasan Tur, Thomas Wrede

Teil II

22. Juli - 11. September 2011
Nevin Aladag, Peter Coffin, Sebastian Gräfe, Marko Lulic, Wilfredo Prieto, Anri Sala, Armando Andrade Tudela, Anne de Vries, Raul Walch

Teil III

Projekte und Aktionen in der Altstadt
Via Lewandowsky, Wilfredo Prieto, Sarah Rechberger, Yorgos Sapountzis, Raul Walch

Die Geschichte der Kunst hat sich aus dem Abstraktionsvermögen Einzelner entwickelt. "Public Abstraction, Private Construction" untersucht das gedankliche Verfahren von Abstraktion am Beispiel von Projekten in öffentlich erfahrbaren Situationen. Durch zwei Ausstellungen und mehrere Aktionen versuchen wir uns den Begriff der Abstraktion als Wahrnehmungsprozess anzunähern und ihn zu diskutieren.

Eine Ausstellung, egal wie schön und spannend sie sein mag, kann im Vergleich zum kreativen Entstehungsprozess selten mehr als eine physische, dokumentarische Ebene bilden. Deswegen ist dieses Ausstellungsprojekt nicht so sehr an formalistischen Entwicklungen oder an Abstraktion als bildnerischem Ergebnis interessiert, sondern viel mehr an dem Weg und Entstehungsprozess des Kunstwerks. Der Tatort dieser Ausstellung ist demnach nicht die Galerie oder der öffentliche Raum an sich, sondern der Kopf des Künstlers mit all seinen Ideen und Turbulenzen. Der lange Weg des Sehens, Analysierens und Erkennens ist im Kunstwerk als Produkt selten sichtbar, obwohl doch so wichtig und bestimmend für die künstlerische Entscheidung.

Die Frage, die sich wieder stellt, ist: Wenn die Realität die künstlerische Position beeinflusst und durch das Kunstwerk reflektiert wird – kann eine künstlerische Position ihrerseits die Wahrnehmung der Realität verändern? Künstlerische Ansichten, Eingriffe und Konstruktionen verwischen die Grenzen zwischen öffentlich und privat, real und absurd, sinnlos und genial und konfrontieren uns mit unerwarteten Begegnungen, Wahrnehmunen und Erfahrungen. Oft fern üblicher Ausdrucksformen und Techniken, sind die Arbeiten der Ausstellung in der Auseinandersetzung mit Situationen und Ordnungssystemen des Alltags entstanden. Abstraktion erscheint so als Zustand, Eigenschaft und Voraussetzung des Sehens als gedanklicher Prozess, der neue Erlebnisse und Einblicke ermöglicht.

Armando Andrade Tudela, Camion, 2003, Dia-Projektion