Albert Weis
salon
30. März – 20. Mai 2012
Lichthaus Arnsberg präsentiert die Einzelausstellung von Albert Weis „salon“.
Licht, Architektur und Geschichte sind drei der Schwerpunkte des Lichthaus Arnsberg, die sich in der Skulptur salon von Albert Weis wieder finden. Obwohl Weis die Skulptur 2009 ohne Bezug zum Lichthaus für eine andere Ausstellung konzipiert hat, war der Kontakt zu Arnsberg eine wichtige Voraussetzung für die Realisierung der Skulptur, da diese damals mit Unterstützung eines Arnsberger Unternehmens produziert worden war.
Albert Weis macht soziale Strukturen sichtbar, indem er unseren Blick auf Situationen, Prozesse und Veränderungen des öffentlichen Raumes richtet. Sein Interesse an Architektur und Geschichte führt zu Skulpturen, Installationen und Kollagen, die sich oft auf die Ideale und Prinzipien der Moderne beziehen. Mit künstlerischen Mitteln wie Faltung, Überlagerung und Reflexion gelingt es Weis, eine eigene Sprache zu visualisieren, die grafisch und raumgreifend neue Wahrnehmungsmodelle der urbanen Landschaft aufzeichnet. Im Spektrum zwischen Konstruktion und Abstraktion erreicht Weis eine Ästhetik, die sowohl klar als auch offen ist und doch rätselhaft bleibt.
Die Skulptur salon bezieht sich ursprünglich auf die Architektur eines Berliner Gebäudes der Nachkriegsmoderne. Das ehemalige Kaufhaus, das in den 1960er Jahren gebaut wurde, hat Weis im Maßstab von 1:4,3 verkleinert und dabei selektiv die Maße des Modulors von Le Corbusier integriert um sie in eine freie skulpturale Form zu transformieren.
Im Lichthaus Arnsberg bildet salon einen eigenen Raum im Raum. Und trotz der vier Wände bleibt die Installation dank aller Öffnungen und Brüche sichtbar und zugänglich. Der Besucher erfährt im Inneren, wie sich die Architektur des Klosters und die sie umgebende Natur spiegeln.
Die vertikalen Module der Skulptur überlagern sich mit den horizontalen Streifen der Lichthaus-Fassade, so daß ein räumliches Raster entsteht. Die Wände der Installation umschliessen einem Raum, aber ihre bespiegelte Oberfläche löst sich in den Reflexionen und Leerstellen der Struktur auf. Es entsteht ein Bildraum, der die optische Illusion einer schwebender Struktur verstärkt und einen imaginären Raum öffnet.
Albert Weis wurde 1969 in Passau geboren. Nach einem Studium an der Kunstakademie München lebt er aktuell in Berlin. 2009 war er Stipendiant der Villa Aurora in Los Angeles. Zu seinen letzten Einzelausstellungen gehören u.a. das Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt (2011), Centre d’Art Nei Licht Dudelnde, Luxemburg (2010), Kunstverein Tiergarten, Berlin (2009), Schauspiel, Frankfurt (2008).