Zeitgenössische Kunst in Iran. Projekt mohit.art
Sauerlandtheater, Arnsberg
20. Juni – 20. Juni 2021
Sonntag, 20. Juni, 15 Uhr
Vortrag und Gespräch mit Hannah Jacobi und Bernd Fechner (mohit.art) und Lydia Korndörfer (Kunstverein Arnsberg).
Zeitgenössische Kunst in Iran
Immer wieder zieht Iran vor allem durch Nachrichten zum Atomstreit, zu US-Sanktionen, oder zu propagandistischen Äußerungen seitens der iranischen Regierung hierzulande die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich. Auch die persische Kultur, die heute noch in den Kulturstätten des Landes sichtbar wird, ist berühmt und wird von Reisenden aus Deutschland und aller Welt gewürdigt. Doch wie steht es um die moderne und zeitgenössische, jüngere Kultur und Kunst? Die bewegte iranische Geschichte im 20. und 21. Jahrhundert ist von radikalen Modernisierungsvorhaben und politischen Umschwüngen geprägt, die sich auch in der bildenden Kunst niederschlagen. Wie stellt sich die zeitgenössische Kunst dar und was sind ihre Themen? Wie gestaltet sich das Verhältnis der Kunstszene zu den politischen Vorgängen und wie die Abgrenzung zwischen unabhängiger und offizieller Kunst? Welchen Einfluss hat die wechselvolle Geschichte der Kunst in Iran von frühen Modernisierungsbestrebungen über die Kunst der iranischen Revolution bis hin zur neuen, globalen Ausrichtung junger Künstler*innen in der Reformära auf die gegenwärtige Kunstproduktion? Der Vortrag mit anschließendem Gespräch wird diese Fragen und Themen vorstellen und diskutieren. Dabei steht nicht die Betrachtung einer „Kunst der Anderen“ im Vordergrund, sondern eine Geschichte der Begegnungen, Verknüpfungen und des Austauschs innerhalb des globalen Zusammenhangs. Zugleich wird erstmals das Projekt mohit.art von Bernd Fechner und Hannah Jacobi präsentiert, eine digitale Plattform und ein Netzwerk, das Zusammenarbeit, Austausch und Dialog zwischen den Kunst- und Kulturschaffenden in Iran und Deutschland und darüber hinaus zwischen den Kunstkontexten im Nahen und Mittleren Osten und in Europa initiiert, realisiert und unterstützt.
Hannah Jacobi ist Kunsthistorikerin und Autorin mit Schwerpunkt auf der globalen Kunst, wobei sie hauptsächlich zur zeitgenössischen Kunst in Iran arbeitet.
Dr. Bernd Fechner arbeitet mit seiner Agentur photomarketing.de international von Berlin und Köln als Netzwerker und Publizist, Veranstaltungs- und Kulturmanager.
Die Veranstaltung findet als Kooperation zwischen der Stadt Arnsberg, dem Kunstverein Arnsberg und mohit.art im Rahmen des Arnsberger Kultursommers statt.
Vom 14. Juni bis 12. Juli 2021 bietet die Buchhandlung Sonja Vieth in Arnsberg anlässlich dieser Veranstaltung Literatur an, die vertiefende Einblicke in die Geschichte und Gegenwart nicht nur der Kunst in Iran ermöglicht. Darunter findet sich auch Hannah Jacobis Buch Stimmen aus Teheran. Interviews zur zeitgenössischen Kunst im Iran (Edition Faust, 2017), das einen Überblick über die Gegenwartskunst in Iran und ihre Geschichte und darüber hinaus Einsichten in die Arbeitsräume und das Leben der Künstler*innen und Kulturschaffenden in Teheran bietet. Zusätzlich wird eine kleine Auswahl künstlerischer Plakate von Ausstellungen, Kunst-Festivals, Theaterstücken und Filmen aus den 1960er und 70er Jahren in der Buchhandlung zu sehen sein: seltene Gelegenheit, einen Blick auf die vorrevolutionäre, genre-überschreitende Kunstszene in Iran, die hierzulande nahezu unbekannt ist, zu werfen.
Sauerland-Theater
Feauxweg 9
59821 Arnsberg
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Kurzinfo zu Ihrem Besuch
Falls die Veranstaltung pandemiebedingt nicht mit Publikum stattfinden kann, erfolgt eine Übertragung als Live-Stream. Wir hoffen jedoch, Sie im Theater begrüßen zu dürfen. Die Veranstaltung wird nach den zum Veranstaltungstermin aktuell geltenden Vorgaben des Landes NRW duchgeführt.