Maximilian Rödel
Story of the Forgotten Light
25. Februar – 10. April 2022

Maximilian Rödel, Mermaid Thunderstorm,2021,270x240cm,oil on canvas,

Der Kunstverein Arnsberg e.V. zeigt mit Story of the Forgotten Light eine Einzelausstellung mit aktuellen Werken des Berliner Malers Maximilian Rödel, geboren 1984 in Braunschweig.


Maximilian Rödel stellt in seinen großformatigen Ölgemälden die Farbe – und ihr untrennbar verbunden das Licht – als mächtige Urkraft vor, die ohne jede Form auskommt. Damit geht er konsequent über künstlerische Vorfahren auf diesem Gebiet, etwa im Color Field Painting, hinaus. Seine Farbwelten vermögen sogar die formale Begrenzung des Bildes an seiner Oberfläche aufzulösen: Der vielfach ge-schichtete Auftrag der stark verdünnten Ölfarben bewirkt eine atmosphärische Tiefe und Dynamik, die sich in den Betrachterraum ausdehnt.
Im ungreifbaren Zustand zwischen purem Farblicht und Materie geben die Bilder eine Ahnung von Transzendenz, dem ewigen Wandel von Materie und Energie.


Es ist ihnen eine Dramatik eigen, auch im ursprünglichen Sinne des Narrativen: Ihr monumentales Format und die klassische Technik erinnern an altmeisterliche Historien- oder Landschaftsmalereien. Aber Maximilian Rödel malt nicht nach der Natur, vielmehr sind seine – stets leicht hochformatigen, damit auch portraithaften – Malereien Bilder des nie Gesehenen, sie geben eine Ahnung von prähistorischen oder postanthropozänen Situationen, die dem Blick eines Menschenauges nie zuteil werden. Damit schafft Maximilian Rödel genuin neue, erfahrbare Wirklichkeiten.


Staunend schauen wir auf die Bilder wie auf freigelegte Fossilien, die vollkommen unabhängig von uns existieren und sich nun dennoch unmittelbar mitteilen.
Rational können wir sie weder einordnen noch verstehen und Maximilian Rödel erklärt sie auch nicht: Er hebt sie aus der Tiefe des universalen, zeitlosen Gedächtnisses, rahmt sie, erzählt sie wie ein uraltes Epos, das seine Wahrheit eher in seinen Rhythmen und Klängen als in seinen Worten mitteilt.
In ihrer überwältigenden Unmittelbarkeit rühren die Bilder in allen Betrachtenden Individuelles an: eigene Erinnerungen, Vergessenes, Verdrängtes, Visionen.

© Der Künstler, Foto: Simon Vogel