Der Kunstverein Arnsberg versteht sich als Ort der Auseinandersetzung mit Ideen und Erfahrungen zeitgenössischer Kunst. Die Förderung junger Kunst und die Bereitschaft, sich auf unsichere Wege zu begeben, haben den Charakter des Kunstvereins geprägt. Der Handlungsraum des Vereins hat sich über die Jahre deutlich erweitert und den öffentlichen Raum in und um Arnsberg integriert. Der Anspruch, sich immer wieder neu zu definieren und programmatisch zu entwickeln – in Bezug zur Stadt und Region, aber auch im internationalen Kontext – ist unser Anliegen und Paradigma. Dies geschieht durch die Produktion von Ausstellungen, Außenprojekten und Publikationen, aber auch durch eine intensive Vermittlungsarbeit vor Ort, die das Verständnis und Erfahren zeitgenössischer Kunst ermöglicht. Eine zentrale Rolle dabei spielt die Einbeziehung von Schülern und jungen Menschen, die sich für die Kunst engagieren und das Vereinsleben fortführen.
Die großzügigen Räume des Kunstvereins befinden sich im ersten Obergeschoss eines klassizistischen Bürgerhauses am zentralen Neumarkt, einem nach Plänen von Schinkel gebauten Platz, dessen Bausubstanz nahezu erhalten ist. Im Herzen der Altstadt gelegen, mit Blick auf den Neumarkt sowie auf den eigenen idyllischen Garten, entscheiden sich viele Künstler, die räumliche Präsentation durch Außenprojekte zu erweitern.
Die enge Zusammenarbeit mit den Künstler*innen und die persönliche, familiäre Atmosphäre schaffen eine unmittelbare, konstruktive Basis für ortsbezogene Experimente und unkonventionelle Neuproduktionen. Klein und flexibel kann der Kunstverein Arnsberg auch auf große Herausforderungen schnell reagieren und Vorhaben möglichst kompromisslos und zeitnah realisieren. Der Kunstverein Arnsberg engagiert sich aktiv im öffentlichen Raum und produzierte seit 2009 über 50 Projekte im Arnsberger Stadtraum. Konsequent und nachhaltig eröffnen die Projekte im öffentlich zugänglichen Lichthaus weitere Aktionsfelder im Dialog mit dem Alltag.
Das Lichthaus Arnsberg ist ein postmoderner, markanter Glaspavillon, in dem der Kunstvereins Arnsberg gemeinsam mit dem Kulturbüro der Stadt Arnsberg weitere Projekte kuratiert. Er befindet sich im Innenhof des Klosters Wedinghausen (12. Jh.) in unmittelbarer Nähe zum Kunstverein. Seit 2009 finden da Projekte und Ausstellungen statt, die oft exklusiv für das Lichthaus entwickelt werden. Für Alle rund um die Uhr sichtbar, entsteht so eine direkte, offene Plattform der Begegnung mit zeitgenössischer Kunst.
Die Meisten der vorgestellten Künstler*innen haben ihre erste institutionelle Einzelausstellung im Kunstverein Arnsberg, aber auch Richtung weisende Positionen wie Karin Sander (2008), Erwin Wurm (2008) oder Alfredo Jaar (2012) haben wichtige Statements geleistet.
Im Jahr 2016 erhielt der Kunstverein Arnsberg den ADKV-Köln-Preis für den besten Kunstverein in Deutschland. Die Beziehung zwischen Kunst, Natur und Politik hat immer eine wichtige Rolle im Programm des Kunstvereins gespielt. In Zukunft wird sich der Fokus des Vereins jedoch noch stärker auf künstlerische Positionen konzentrieren, die diese Themen sowie verschiedene Aspekte unseres zeitgenössischen Lebens wie Nachhaltigkeit, Ökologie, Soziologie, Religion, alltägliche Abläufe, Architektur, Stadtplanung, Wissenschaft, Technologie, das Digitale und die Zukunft reflektieren.
Wir veranstalten mehrere umfangreiche Gruppen- und Einzelausstellungen mit dem Ziel, aktuelle Fragestellungen im Bereich Kunst und Gesellschaft zu behandeln und unser kritisches Verständnis für das Verhältnis beider Bereiche zu fördern.
Alle zehn Jahre gibt der Kunstverein Arnsberg eine große Publikation über die in diesem Zeitraum stattgefundenen Ausstellungen und Projekte heraus. Die neueste Veröffentlichung „Zeitgeister“ ist 2022 veröffentlicht und von Vlado Velkov herausgegeben, der von 2009-2018 als künstlerischer Leiter tätig war.