Nina Hoffmann
wo sind wir jetzt
22. März – 12. Mai 2013

Die Künstlerin Nina Hoffmann richtet den Blick auf das für sie Wesentliche: die Menschen in ihrem Umfeld. Ihre fotografischen Arbeiten für die Ausstellung „wo sind wir jetzt“ sind in den letzten vier Jahren entstanden und behaupten das Portrait als Beziehung zwischen Fotografin und Fotografiertem.

Für ihre Dia-Serie „Potential K“ versammelt Hoffmann Aufnahmen von einer nahen Freundin: Portrait-Aufnahmen, Schnappschüsse und Studiofotos aus den letzten elf Jahren. Immer wieder in Hoffmanns Arbeit speisen sich die Bilder aus ihrem Fotoarchiv, welches sie als lebendiges Materiallager ständig aufs Neue durchforstet. „Potential K“ ist der Versuch, das Portrait als Genre durch Mannigfaltigkeit zu erweitern und der Repräsentation des einen Wahren zu widersprechen. Die Arbeit scheint zu sagen: wir sind viel, jeder Einzelne von uns.

Hoffmanns Arbeiten bestechen neben ihrer inhaltlichen Wärme und Nähe durch ihre Installation. In ihrer Arbeit „wer sind wir und waren“ projiziert sie Lichtprofile auf Glas. „Alphabet KS“ ist ein stillstehendes Schwarzweiß- Dia; beide Projektionen passieren bei Tageslicht. Hoffmann lässt uns durch ihre eingesetzte Technik oft fragen, wodurch das gezeigte Bild generiert wird; wo ist deren Quelle? Damit unterstreicht sie subtil ihr inhaltliches Interesse: wie machen wir uns ein Bild von einander?

Nina Hoffmann wurde 1980 in Spaichingen geboren und lebt und arbeitet in Berlin. Zu ihrer Praxis als Künstlerin zählt auch das gelegentliche Zusammenstellen von Ausstellungen zu einem Thema ihres eigenen künstlerischen Interesses; zum Beispiel „I put a frame on you“ im TÄT, 2010, oder „Über Dich“ in der Galerie Kamm, 2012.

Nina Hoffmann, Installationsansicht im Kunstverein Arnsberg, 2013